Nachhilfe per App – wie ein Messengerdienst Schülern helfen kann

Nachhilfe per App - wie ein Messengerdienst Schülern helfen kann

Dass das Smartphone gerne mal bemüht wird, wenn es um das Abschreiben und Schummeln bei Klassenarbeit geht, ist bekannt. Dass das Smartphone aber auch als eine Art Nachhilfelehrer fungieren kann, ist relativ neu. „GoStudent“ heißt ein neues Nachhilfeportal, das Schüler durch einen Chat oder via Videoanruf unterstützt. Die Idee zu diesem neuen Portal stammt von einem jungen Mann, der als Superhirn gilt und beim Messengerdienst WhatsApp sehr gefragt ist.

Ein Ausnahmetalent

Felix Ohswald ist ein außergewöhnlicher junger Mann. 2015 studiert er in Zürich Finanzmathematik und bekommt ständig über WhatsApp Nachrichten von seinem kleinen Bruder Moritz, der Probleme mit den Hausaufgaben in Mathematik hat. Felix half dem fünf Jahre jüngeren Bruder natürlich und das sprach sich schnell herum. Felix ist in Mathematik ein Ausnahmetalent. Bereits mit 14 Jahren besucht er an der Universität Wien Mathekurse und macht, parallel zu seinem Abitur, mit 18 Jahren seinen Bachelor. Anschließend verbringt er ein Jahr an der Eliteuniversität im englischen Cambridge. Da die Nachhilfe per Smartphone und mit der Hilfe von WhatsApp so gut klappt, bekommt Felix immer mehr „Kunden“ und kann die vielen Anfragen kaum bewältigen. Es beschließt, eine Entlastung zu finden.

Nachhilfe via Messengerdienst

Felix Ohswald sorgt für Entlastung und entwickelt zusammen mit dem Studenten Gregor Müller eine Art Plattform für Nachhilfe im Messenger-Stil. Die meisten Schüler sind oft Stunde um Stunde auf Snapchat oder auf Instagram unterwegs. Sie bekommen jedoch nirgendwo eine wirklich funktionierende Lernunterstützung, die nicht langweilig und trocken ist. Der Student Gregor Müller aus St. Gallen, der Betriebswirtschaftslehre studiert und das Ausnahmetalent Felix Ohswald wollten ändern. Sie tüfteln und finden schließlich die Lösung in Form einer App, die den Namen „GoStudent“ bekommt. Schüler posten dort ihre Fragen, die sie beispielsweise zum Thema Stromkreislauf oder chemische Gleichungen haben. Die Antworten geben dann Schüler und Studenten. Sie müssen sich zuvor jedoch als Chatpartner in der Nachhilfe qualifizieren, in dem sie knifflige Fragen richtig beantworten. Diese Tests lassen sich ständig wiederholen und wer es darauf anlegt, der kann hier online schummeln und schafft es eines Tages als Nachhilfelehrer.

Die Konkurrenz schläft nicht

Durch die App bekommen die Schüler und Studenten schon nach wenigen Minuten eine Antwort auf ihre Frage. Handelt es sich hingegen um komplizierte und kompakte Matheaufgaben oder um Lückentexte, verweist die App auch gerne mal auf Google oder andere Webseiten, auf denen es etwas schneller geht. Die Plattform „GoStudent“ muss sich mit starken Konkurrenten wie den klassischen Foren bei YouTube oder mit dem Start-up „Sofatutor“ messen.

300.000 Nutzer gibt es mittlerweile, die jeden Tag bis zu 5000 Fragen stellen. Auf der anderen Seite stehen 2000 Antwortgeber, die weiterhelfen. Jede Nachhilfestunde im Chat ist individuell und einzigartig. Der Hausaufgaben-Chat ist bei „GoStudent“ kostenlos, ansonsten kostet eine 50 Minuten umfassende Einheit zwischen zehn und 22,- Euro. Der Preis richtet sich immer nach dem Umfang der Hilfe. Von diesem Geld bezahlt „GoStudent“ seine Tutoren. Um das Start-up überhaupt gründen zu können, mussten die Gründer Geld sammeln und hatten dabei großes Glück. 2,4 Millionen Euro sind bis jetzt zusammengekommen, viel Geld für ein Start-up, das sich um Bildung kümmert.

Bild: @ depositphotos.com / Syda_Productions