Der Hype um das iPhone – nach der Keynote-Präsentation

Der Hype um das iPhone - nach der Keynote-Präsentation

Wie jedes Jahr wurde auch die jüngste Apple Keynote im September mit Spannung erwartet. Klar war schon vorher: Vorgestellt wird das neue iPhone 7. Nachdem sich Kritiker vom iPhone 6 wegen mangelnder Innovationen enttäuscht gezeigt hatten, führt das aktuellste Modell einige Neuerungen ein. Die stoßen allerdings nicht alle auf Gegenliebe.

Die Geschichte des iPhones: Apples Siegeszug

In den Achtzigern brachte Apple mit dem Macintosh den bis heute einzigen ernstzunehmenden Konkurrenten des Windows PC auf den Markt und hob zwei Jahrzehnte später das mobile Musikhören mit seinem iPod auf das nächste Level. Das reichte dem Unternehmen aus Cupertino unter Führung von Steve Jobs aber lange noch nicht. Sie wollten sämtliche Funktionen der bestehenden Apple-Produkte in einem einzigen Gadget vereinen und um eine Mobilfunk-Option erweitern.

Dabei standen die Zeichen hier alles andere als gut: Der Mobilfunkmarkt war übersättigt und die Eintrittshürden hoch. Aber das stoppte Apple nicht. Nach einer gescheiterten Kooperation mit Motorola veröffentlichte der Konzern 2007 des erste iPhone – und revolutionierte damit die dritte Branche in der Unternehmensgeschichte. Zwei Jahre nach Markteinstieg gehörte Apple zu den größten Smartphone-Herstellern weltweit.

Das iPhone 7

Das ist nun neun Jahre und elf iPhone-Generationen her. Inzwischen muss Apple sich gegen viele Konkurrenten im Smartphone-Markt durchsetzen und büßte seine technologische Vorreiterrolle dabei immer wieder kurzfristig ein. Zunehmend häuften sich Stimmen, dass Apple vor allem durch Design und den Markennamen überzeugt, andere Anbieter inzwischen aber mehr Technologie für weniger Geld anböten.

Gerade das iPhone 6 sowie des iPhone 6 Plus stießen diesbezüglich auf Kritik. Außer einem größeren Display, 3D-Touch und einem schmaleren Gehäuse hatte es nicht viele Änderungen zu bieten. Der Druck auf das Nachfolgemodell war also groß.

Leistungsstarke Kamera und kontroverse Kopfhörer

Diesmal hat Apple auf offensichtliche Neuerungen nicht verzichtet. Als erstes ins Auge sticht die neue Kamera, die nicht mit dem rückseitigen Gehäuse abschließt, sondern etwas hervorsteht. Auch wenn das von einigen Seiten als wenig praktikabel und unhandlich betrachtet wird, bringt es doch einen klaren Leistungssprung mit sich: Die neue Dual-Kamera besitzt neben einer wesentlich höheren Auflösung eine optische Bildstabilisierung und eine größere Blende. Die deutliche Verbesserung in der Bildqualität beweisen bereits erste Testaufnahmen.

Auch die Frontkamera wurde so verbessert, dass sie nun Videos in 1080p, also in HD-Qualität, aufnehmen kann.

Mehr als jede andere Änderung wird aber der Verzicht auf den Klinkenstecker diskutiert, der Standardanschluss sämtlicher Multimediageräte ist. Kopfhörer lassen sich nun über den Lightning-Anschluss mit dem iPhone verbinden. Alternativ können die ebenfalls neu vorgestellten kabellosen AirPods über Bluetooth verwendet werden.

Mit Verzicht auf den Anschluss erkauft sich Apple die lange geforderte verbesserte Wasserdichtigkeit mit IP67-Zertifizierung. Es ist also staubdicht und soll auch kurzes Untertauchen im Wasser unbeschadet überstehen.

Nicht zum ersten Mal wendet sich Apple von gängigen Standards ab. Bereits beim Macintosh verzichteten sie auf das bis dato standardmäßig eingebaute Diskettenlaufwerk zugunsten eines USB-Anschlusses, der sich letztendlich auch bei sämtlichen anderen Herstellern durchsetzen sollte.

Um nach wie vor das iPhone laden und gleichzeitig die Kopfhörer nutzen zu können, zum Beispiel über die Freisprechfunktion beim Autofahren, ist die Einführung entsprechender Adapter wahrscheinlich. Dank neuem CPU-System ist die Akku-Laufzeit zusätzlich um circa zwei Stunden verlängert.

Wer sich das neue iPhone unmittelbar nach Verkaufsstart sichern will, muss etwas tiefer in die Tasche greifen. Wird nur das Gerät benötigt, muss mit mindestens 759 Euro für die günstigste Variante gerechnet werden. Das iPhone 7 Plus mit 256 Gigabyte Speicher liegt sogar 1.119 Euro. Wer nicht direkt eine derartige Summe bezahlen will, für den lohnen sich attraktive Kombi-Angebote für das iPhone 7, die neben dem Gerät noch passende Smartphone-Tarife bieten.

Der Erscheinungstermin des neuen Gerätes wurde von Apple offiziell auf den 16. September 2016 gelegt. Der Ansturm ist, wie zu erwarten, groß: In Berlin zelten bereits die ersten Fans vor dem Apple Store, um auch ja ein gewünschtes Modell zu ergattern. Der Erfolgskurs von Apple ist wohl weiterhin nicht zu bremsen.

Bild: @ depositphotos.com / ifeelstock